2025 Clubabend 10.01.

Der erste Vereinsabend im neuen Jahr war gut besucht und viele hatten Plastik dabei.
Im offiziellen Teil ging es zunächst um einen vierseitigen Nachtrag zur neuen Satzung, den das Amtsgericht noch gefordert hat. Der Vorstand, der komplett anwesend war, unterschrieb die Dokumente und Pascal wird sie an die Notarin weiterleiten.
Reiner wiederholte die Zusicherung der Saalbau, dass 2025 alle Versammlungstermine stehen und unser Raum nicht anders vergeben wurde. Vor allem der Februar Termin wird stattfinden.
Er präzisierte nochmals den Kassenstand: Wir starteten 2024 mit 1511 € und beendeten das Jahr mit 1502€. Die Unterdeckung fiel allerdings nur so gering aus, weil verschiedene Mitglieder schon vor dem 1. Januar ihren Beitrag für 2025 bezahlt hatten.
Wir konnten Christoph als neues Mitglied begrüßen, nachdem er 2024 öfter Gast in unseren Vereinsabenden war. Stefan erinnerte nochmals an die Jahreshauptversammlung im März. Dann begutachteten wir die mitgebrachten Modelle.

Pascal, der früher gehen musste, eröffnete die Runde mit einem Space Marine. Allerdings handelte es sich nicht um eine Brettspielfigur, wie sie uns Peter oft zeigt, sondern sein Captain Titus ist eine 3d gedruckte Figur im Maßstab 1:10 oder 1:12 (er hat sie noch nicht genau vermessen).Anlass zum Bau dieser Figur war ein neues Warhammer Computerspiel. Wie immer hat er sich die Druckdateien besorgt und die Teile selbst ausgedruckt. Das Modell ist hohl gedruckt und er benötigte 4 Druckplatten, um alle Teile zu fertigen. Er hatte noch einige Hinweise zum Druck von hohlen Körpern: Wichtig ist es bei diesen Drucken, dass man Öffnung vorsieht, aus denen das überschüssige Resin entweichen entweicht. Sonst kann dieses Resin die Figur später sprengen. Leider hatte er Probleme mit seinem Drucker. So fehlen noch einige Teile, die er jetzt noch drucken will. Er hat die einzelnen Teile bereits mit der Sprühdose grundiert und er wird uns von Fortgang der Arbeiten berichten.
Nostalgie pur bescherte uns Michael: Seine Airfix Lockheed C-130 K Hercules in 1:72 stammt aus dem Jahr 1971. Es ist die RAF Version, die auch noch den Bausatz der Bloodhound Flugabwehrrakete mi einem Landrover als Ladegut beinhaltete. Die Farbe des Plastiks ist ungewöhnlich, trifft aber die damalige Tarnung der RAF Transporter „Light Stone“ recht gut. Allerdings waren die Flieger noch Dark Earth über Light Stone und Night Black auf den Unterseiten getarnt. Decals liegen für ein Flugzeug bei, das 1967 beim No. 36 SQN in Lyneham stationiert war. Allerdings sind sie ziemlich vergilbt, auch Sonneneinstrahlung am Fenster brachte keine Besserung und so hat Michael sich einen Satz von Xtradecals besorgt. Die Form des Vorbilds wurde zwar recht gut getroffen, die dürftigen Details sind erhaben und so weiß Michael noch nicht, ob er den Vintage Kit bauen wird. Italeri brachte 1984 eine bessere C130 heraus, die seither immer wieder neu aufgelegt wurde. Das Italeri Modell war später auch bei anderen Herstellern darunter auch Tamya, Heller und sogar Airfix im Programm. Ganz vom Markt sind die ESCI Kits verschwunden. State of the Art ist sicher der Zvesda Kit, der seit 2020 in ve3rschiedenen Varianten angeboten wird.
Hans ist endlich wieder gesund und brachte uns einen Mack AC Bulldog in 1:87 mit. Vom Original wurden zwischen 1916 und 1938 wurden 40300 dieser LKW in verschiedenen Variationen gebaut. Die Gewichtsklassen reichten von 3,5 bis 7,5 Tonnen und es wurden verschieden starke Motoren bis zu 74 PS eingebaut. Der Kettenantrieb erwies sich als sehr robust. Alleine die US Regierung bestellte 4500 für die Armee, 2000 gingen an die Briten während des ersten Weltkrieges. Hier erhielt er auch den Namen „Bulldog“. Mack machte daraufhin den Kopf einer Bulldogge später zu seinem Markenzeichen. Hans Modell stammt von Jordan Highway Miniatures. Das Vorbild wurde 1923 produziert. Es ist ein typischer Jordan Kunststoffbausatz aus gut detaillierten Teilen. Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich. Er hat sein Modell out of the Box gebaut. Lediglich am Armaturenbrett und den Türen hat er Änderungen vorgenommen. Das Mack Markenzeichen auf der Motorhaube bereitete ihm einiges Kopfzerbrechen. Er hat das Original aus dem Bausatz verloren. Aus der Bauanleitung ausgeschnittene Zeichnung war auch keine Lösung. Am Ende bog er einen Draht und klebte ihn auf. Die Beschriftung lag als Decal bei. Hans hat unter die Decals Stodil von Aldi aufgebracht. Jordan bot den Mack mit zwei Fahrerhausversionen an. Außer einem Tanklaster konnte man das Modell als Milchtransporter bauen.

Peter hat seine Corvette C7 Stingray von Revell in 1:25 fertig gestellt. Seit 2014 gibt es dieses Modell. Es war die letzte Corvette mit Frontmotor V8 mit 466 PS, die bis zu 250 Km/h erreichte. Zum Modell meinte Peter, daß es viel Licht und Schatten gab. Vor allem war der Kit in Rot gespritzt. Da Pater keine rote Corvette mochte, war es sehr aufwändig, das Plastik um zu lackieren. Er hat für Außen Nagellack benutzt. Viele Details hat er scratch gebaut, wie Seitenscheiben, Spritzdüsen, die 3. Bremsleuchte oder den Innenspiegel. Den Frontgrill hat er durchbrochen. Mehr dazu hier.
Stefan hatte sein neues Projekt dabei, den Ford Sierra Cosworth in 1/24 wurde von DModelkits aus dem Jahr 2022. Das Vorbild fuhr beim Ford Werksteam der Gruppe A 1991 Rallye Monte Carlo.
Stefan baut gegenwärtig das Fahrzeug von Francois Delecour / Anne Chantal Pauwels, 1991 Rallye Monte Carlo in Q8 Oils Lackierung.
Der Bausatz ist mit ca. 55.- Euro recht teuer, enthält dafür aber viele Plastikteile, Fotoätzteile und einen sehr großen Decalbogen. Man kann damit das Fahrzeug sehr detailliert bauen, vom vollständigen Innenraum, in dem es sogar ein Warndreieck und einen Verbandskasten gibt, über den Unterboden mit kompletter Radaufhängung und Antriebsstrang bis hin zur Karosserie mit wahlweisen Zusatzscheinwerfern. Ein Schönheitsfehler allerdings ist, daß einige Teile verzogen geliefert wurden und gerichtet bzw. beim Hersteller reklamiert werden mussten
Die lackierte Karosserie hatte er schon am Vereinsabend im Dezember vorgestellt. Ein Problem stellten bei der Lackierung zunächst die mangelhaften Farbangaben der Bauanleitung dar. Die vorgeschlagenen Farben von Zero Paints treffen nicht die Originalfarben, zudem wollte Stefan sein Modell zumindest in der Grundfarbe Blau mit der Spraydose lackieren. Nach einigen Recherchen hatte er herausgefunden, daß die von Ford damals verwendete blaue Farbe „Ford Balliol Blue“ war. Eine Suche bei Autolackspraydosenherstellern ergab, daß MotipDupli in seiner Autolackreihe eine Farbe anbietet, die dem Originalblau von Ford sehr nahe kommt. Stefan hat sein Modell dann damit lackiert und ist mit dem Ergebnis zufrieden. Etwas schwieriger gestaltete sich die Suche nach dem passenden Gelbton für Anbauteile wie Spoiler und Schürzen und die Felgen. Der Originalton war nicht heraus zu finden. Zudem waren für einige der gelben Flächen Decals beigefügt, die Stefan verwenden wollte. Die gesuchte gelbe Farbe sollte also auch noch zu den Decals passen. Stefan hat sich am Ende für eine Farbe von Firescale entschieden, die vom Hersteller als passend zu den Decals angeboten wurde. Die Farbe kam im Glas und wurde mit der Airbrush aufgetragen. Die Verarbeitung war sehr einfach, da die Farbe „Airbrush ready“ geliefert wird. Allerdings ist sie sehr dünnflüssig, wodurch zum einen eine Grundierung für die Haftung (darauf weist der Hersteller aber auch hin) und zum anderen viele Schichten notwendig wurden, bis die Farbe deckend war. Und danach musste dann noch ein klarer Glanzlack aufgetragen werden, da die Farbe selbst matt auftrocknet. Die große hellblaue Fläche auf dem Kofferraumdeckel und den hinteren Kotflügeln stellte eine weitere Herausforderung dar. Dafür war zusammen mit den angrenzenden roten und gelben Streifen der C-Säule ein Decal in vier Teilen beigelegt. Man hätte das sicher auch alles lackieren können, Stefan aber entschied sich dafür, die Decals zu verwenden. Die ließen sich sehr gut verarbeiten und fügten sich auch (fast) ohne Weichmacher an die Karosserieform an. Verwendet wurde von Stefan zum Anpassen nur Micro Set von Micro Scale, nicht aber das wesentlich aggressivere Micro Sol, und ein heißes feuchtes Tuch zum Andrücken. Dann wurde das Ganze noch mit Klarlack überzogen.
Verwendet wurde derselbe Klarlack wie bei den gelben Teilen, Tamiya Clear aus dem LP Programm. Neben der Karosserie und den Anbauteilen konnte uns Stefan auch schon den (fast) fertigen Unterboden des Modells präsentieren. Einige Kollegen waren erstaunt über den weißen Unterboden und die farbigen Teile der Radaufhängung. Dies entspricht durchaus dem Original. Ein heller Unterboden erleichtert dem Service bei einer Rallye die Arbeit, ebenso die farbliche Kennzeichnung mancher Teile.
Robert hatte wieder seinen ICM Mercedes in 1:35 und 2 Tamya Citroen in 1:48 dabei. Der Mercedes Typ 320 (W142) Cabriolet B wurde Mitte der 30er Jahre entwickelt und 1937 auf der IAA vorgestellt. Insgesamt wurden vom Mercedes 320 bis 1942 in allen Varianten 5097 Fahrzeuge produziert. Mit Kriegsbeginn wurden viele der zivilen Fahrzeuge für die Wehrmacht beschlagnahmt. Daneben baute man aber noch einen Kübelwagen auf Mercedes 320 Basis, von dem 1764 hergestellt wurden.
ICMs 320 gibt es in verschiedenen Ausführungen zu kaufen, Cabrio, Limousine, Zivil, militärisch, mit oder ohne Figuren Robert baute die Soft Top Variante des Cabrios in einen Stabswagen um. Sein Modell geht seiner Fertigstellung entgegen. Beim Zusammenbau gab es einige Passprobleme mit den Seitenteilen, da sich die Bodenplatte verzogen hatte. Er schilderte uns die Probleme , die er beim Anpassen der Teile hatte.
Über die beiden Tamya Citroen wird er uns in einem der kommenden Vereinsabenden berichten.
Ein altes Modell des Panzer IV von Tamya in 1:35 hatte Christoph dabei. Als das Modell 1975 heraus kam, galt Tamyas Panzer IV als bestes Militärfahrzeug in 1:35. So hatte auch Christoph den Panzer IV gebaut. Jetzt hat er das alte Modell entlackt und Zimmerit aufgetragen. Statt Ätzteilen oder 3d Decals benutzte er Acrylpaste, die er mit einer Tamya „Säge“ formte. Das Teil war von Tamya damals extra für die Anfertigung der Zimmerit-Beschichtung entwickelt worden. Natürlich hat er es auch verfeinert. Er möchte ein abgeschossenes Fahrzeug darstellen. Bei den Kämpfen im Sommer 1944 in der Normandie gab es viele Panzer IV Wracks, die auch gut dokumentiert sind. Zum Beleg hatte er Literatur dabei.

Eine schlimme Geschichte wusste Reiner zu seinem Modell zu erzählen. Er ist gegen seine Vitrine gestürzt und hat dabei viele seiner Modelle beschädigt. Jetzt ist er dabei, seine alten Schätze zu reparieren. Als erstes wollte er uns einen Peugeot 205 zeigen, der 1990 an der Rally Paris-Dakar teilgenommen hatte. Der Kit in 1:43 stammt von Heller und Reiner war grundsätzlich mit dem Bausatz zufrieden. Allerdings bemängelte er, dass die Reifen kein Profil hatten. Zum Vergleich stellte er uns noch das Resin Modell des Peugeot 205 von Provence Moulage in 1:43 vor. Dieser Kit ist natürlich viel teurer als das Heller Serienprodukt und braucht mehr Eigeninitiative. Wir werden sehen, was Reiner daraus macht.
Peter konnte uns wieder einige Neuerwerbungen vorstellen: Neben 2 Kriegern und einer Hexe wusste vor allem ein Tiger zu gefallen. Als Gag hatte er eine Lego Planierraupe dabei, etwas Schnelles für zwischendurch ohne Kleber- und Farbgeruch.
