2016 Clubabend 08.01.

 

Im kurzen offiziellen Teil  ging es um die Teilnahme an der Ausstellung in Wilnsdorf. Nachdem im Dezember, bei unserer Weihnachtsfeier, statt Modelle Bilder  von Ausstellungen und großen Vorbildern gezeigt  wurden, konnten auf dem ersten Vereinsabend 2016 wieder zahlreiche neue Projekte unserer  Mitglieder begutachtet werden

 

Stefan demonstrierte den Baufortschritt seiner  Lancia Kollektion in 1:24: Zunächst sahen wir uns den S4 an, der dem Audi Quattro Paroli bieten sollte. Er hat uns bereits im Oktober ausführlich über dieses Modell berichtet. Je weiter der Bau fortschreitet, desto mehr Schwächen fallen dem Modellbauer ins Auge: So sind nicht einmal die Seitenwände innen detailliert und müssen in Eigeninitiative verbessert werden. Stefan verwendete die Türinnenverkleidungen von Hasegawa. Sitze und Innenraum sind bereits fertig lackiert und für den Einbau vorbereitet. Auch der Motor ist in fortgeschrittenem  Bauzustand. Die Metallflächen wurden mit Vicrom von Mipa und Alclad behandelt und sahen sehr realistisch aus. Es wird noch etwas dauern, bis die Decals für das Martini Werkstatt-Team aufgebracht werden können.

 

Auch der zweite Kit, ein Lancia 037 Rally, macht Fortschritte. Aber auch hier gab es immer wieder Rückschläge, so passte der fertige Motor nicht unter die Heckklappe. Zum Glück konnte das Teil noch niedriger gemacht werden. Obwohl es diese Version inzwischen von Hasegawa gibt, will Stefan seinen teueren  Resin Kit zu Ende bringen.

 

 

Robert ließ sich von der Jahreszeit und dem Modell Fan Artikel eines Winterdioramas inspirieren. Sein Stug III Ausführung F8 in 1:35 fuhr im Oktober 1942 an der Ostfront. Es entstammt einer verbesserten Wiederauflage von Dragon. Unter den Extras der Neuauflage ist auch eine sogenannte Winterkette. Er hat sein Modell wie üblich hervorragend verschmutzt und gealtert. Die Decals stammen teilweise aus dem Bausatz, teilweise von Peddinghaus.

 

 

Reiner will einen Lada Niva in seine Paris-Dakar Sammlung integrieren. Er konnte bei Ebay schöne Decals  kaufen – Hersteller unbekannt. Auch das Modell eines Lada Niva in 1:43 konnte er dort ersteigern. Auch hier ist der Hersteller unbekannt. Er wird nun das Fertigmodell zerlegen und im Innenbereich supern. Nach einer Neulackierung  und dem Anbringen der Decals hat er dann eine weitere Rarität in seiner Sammlung. Über das Privatteam, das mit dem großen Vorbild an der Rally Paris –Dakar teilgenommen hatte, konnte er noch nichts berichten.

 

 

„Absolutly British“ waren die 4 Modelle, die Ernst mitgebracht hatte: Die Supermarine Swift sollte für diese Firma den Erfolg der Spitfire fortsetzen. Vor dem Hintergrund des Korea-Krieges wurde das Flugzeug überstürzt in Serie gebaut und ausgeliefert. Wegen diverser Mängel und Unfällen wurde es immer wieder gegroundet.  Erst mit der FR5 wurde eine brauchbare Version geschaffen. Allerdings hatte sich da schon die Hawker Hunter als Standard Jet der RAF etabliert. So wurde die Swift FR5 nur bei 2 Geschwadern eingesetzt. Lange wurde dieser Typ von den Modellbauherstellern ignoriert. Nach Xtrakit gibt es jetzt von  Airfix ein Spritzgußmodell in 1:72. Bei der Swift zeigt Airfix alle Vorzüge seiner New Mould Modelle: Detaillierte Fahrwerkschächte, Cockpit, Triebwerk, Landeklappen können abgesenkt und die Ruder in mehreren Positionen dargestellt werden. Die Verbundbauweise hat aber auch Nachteile: Wenn ein Teil schief eingebaut wird, hängt die ganze Konstruktion: So passierte es Ernst  beim Einbau der Tragflächensektion, was sich aber mit etwas Spachtelmasse beheben ließ.

Die Swift ließ die anderen beiden Modelle so klein aussehen, dass einige Anwesenden zweifelten, es handelte sich um 1:72 Modelle.  Anfang der 50er-Jahre , als es sich abzeichnete, dass die Kampfjets immer grösser konstruiert wurden, wollte Folland unterstützt von der RAF einen kleinen Leichtbaujäger bauen. Das Projekt Midget  dann Gnat wurde zwar von der RAF nicht gekauft, es konnten aber 3 Exportkunden gewonnen werden: Jugoslawien, das 2 Flugzeuge abnahm, Finnland kaufte  immerhin   13, Indien  40 und baute zunächst 175 als Ajeet bei Hindustan Aircraft in Lizenz. Die Indische Luftwaffe war von dem Flugzeug begeistert, das sich in den  Indisch-Pakistanischen Kriegen 1965 und 1971 bewährte. Später wurden weitere 175 verbesserte  Ajeet F2 gebaut.  Als Modell gab es nur einen Kleinserien-Bausatz von Aeroclub. Jetzt hat MPM/Special Hobby gleich 3 Kits herausgebracht. Obwohl er die Indische Version am interessantesten findet, hat Ernst die Finnische/Jugoslawische Ausführung der Gnat gekauft weil sie als erste in die Läden kam. Das Plastik ist ohnehin gleich. Die Teile sind negativ graviert und ziemlich passgenau. Verglichen mit den 1:72er Plänen im Warpaint No67 ist den Tschechen auch kein Fehler unterlaufen. Bis jetzt ließ sich das Modell problemlos bauen.

Zwar bestellte die RAF keine Kampfversion der Gnat, der zweisitzige Trainer weckte das Interesse und die Briten schafften 105 Gnat T.1 an, die zwischen 1962 und 1979 im Dienst standen. Bekannt wurde dieser Typ vor allem als Flugzeug der britischen Kunstflugstaffeln „Yellowjacks“ und „Red Arrows“. Bereits in den 60er Jahren hatte Airfix deshalb ein Modell  in 1:72 herausgebracht. Später steuerte auch Matchbox eine „Red Arrows“  Gnat in diesem Maßstab bei.  Statt seine alte Form zu reaktivieren hat Airfix jetzt ein New Mould  Modell der Gnat herausgebracht, das sehr gut gelungen ist. Einzig die Decals im Cockpit könnte man kritisieren, da der Trend aber zu vorlackierten Foto-Ätzteilen von Eduard und Anderen geht, werden Einige dies sogar begrüßen: auf den glatten Flächen lassen sich die Ätzteile besser aufkleben als wenn die Instrumente aufgeprägt wären. Auch hier machte der Bau keine Probleme.

Nachfolger der Gnat als Trainer und bei den bei den Red Arrows wurde der Hawk T.1. Nach Airfix, Matchbox, Fujimi, Italeri (dieses Modell war übrigens auch bei Revell im Programm) und Airfix „New Mould“ wagt sich jetzt Revell in 1:72 an diesen Typ. Obwohl er eigentlich zunächst dachte, das Modell sei angesichts der bereits auf dem Markt befindlichen Konkurrenz überflüssig, musste Ernst einsehen, dass Revell hier einen tollen Bausatz geschaffen hat. Es ist einfach das beste Hawk Modell und übertrifft sogar den sehr guten New Mould Bausatz von Airfix. Ein schön detailliertes Cockpit, gute späte Martin Baker Schleudersitze, viele Details in den Fahrwerkschächten, eine feingravierte Oberfläche und Decals für die aktuellen Lackierung der Red Arrows zeichnen den Kit aus. Auch der Smoke Generator liegt bei.  Auch die neue Gestaltung der Bauanleitung hob er positiv hervor. Natürlich macht das Bemalen des Cockpits und der Sitze etwas mehr Mühe, als das Anbringen von Decals, aber das Resultat ist realistischer. Der einzige Nachteil des Kits ist, dass man nur Red Arrows Maschinen (es liegen alle Kennungen der Staffel bei) bauen kann. Aussenlasten und Pylone der „normalen „ Trainer fehlen. Dabei gibt es sehr viele attraktive Sonderanstriche für dieses Flugzeug bei der RAF. Außerdem ist  der Hawk ein Exporterfolg und wird von zahlreichen Luftwaffen eingesetzt. Der Bau hat bis zu diesem Stadium Spaß gemacht und  es wird bestimmt nicht sein einziger Revell  Hawk bleiben.