2023 Clubabend 13.01.

 

Der erste Vereinsabend im neuen Jahr war gut besucht. Im offiziellen Teil ging es zunächst um die Teilnahme an der Ausstellung in Wilnsdorf. Am 7. Mai  Uwe, Hans und Ernst wollen dort ausstellen. Auch mit Johannes wird fest gerechnet. Ernst wird sich um die Anmeldung kümmern. Weitere Termine sind bekannt;

11.und 12.03. Jabecke

20.und 21. Mai  Plastik und HO Modellbauclub Wiesbaden in Mainz Kastell

14.und15. Oktober Frankfurter Auto Modellausstellung in Bergen Enckheim.

Dann sprachen wir über den Stand der Arbeiten an einer neuen Satzung. Die Arbeitsgruppe besteht aus Uwe, Stefan und Pascal. Ergebnisse werden in den Vereinsabenden und per Email kommuniziert. Die Abstimmung über die neue Satzung wird entweder in der Jahreshauptversammlung oder in einer Sondersitzung, zu der extra eingeladen wird, stattfinden.

Reiner gab noch einen kurzen Überblick über den Kassenstand. Wir sind gut im Plus.

 

Ausstellungsfotos Stefan Becker

 

Stefan berichtete von der Figurenausstellung im Stadtmuseum Mühlheim. Ausgestellt hatte Herr Hainz Hausser Elastolin Figuren in 70mm und 40mm. Seine ersten Figuren hatte er 1961 von seinem Taschengeld gekauft. Inzwischen schätzt er, daß er 3500 „Aufstellfiguren“ dazu noch einige hundert Tierfiguren besitzt. Ein Teil seiner Sammlung war im Mühlheimer Museum zu bewundern. Germanen, Römer, Ritter, Landsknechte und Preussen, dazu viele Tiere waren teilweise in Dioramen angeordnet. Das Ehepaar Hainz war anwesend und gab bereitwillig Auskunft zu den Exponaten. Stefan war von der Ausstellung begeistert. Leider ist sie inzwischen geschlossen.

Empfohlen hat uns Stefan auch ein Geschäft in Darmstadt: Format Darmstadt nennt sich Fachgeschäft für Kreative. Es gibt Architektur-, Grafik und Zeichen-Bedarf. In der Heidelberger Str.63-75  findet man jede Menge Zubehör zum Bemalen und Lackieren. Auch Evergreen Profile und Plastic Sheets gibt es im Angebot. Stefan freute sich vor allem, daß er ein durchsichtigen Geodreieck mit Stahlkante kaufen konnte, von dem er in anderen Fachgeschäften hörte, so etwas gäbe es nicht. Gerade, wenn man mit dem Bastelmesser an der Kante entlang schneidet, kommt es vor, daß man in das Geodreieck schneidet. Mit Stahlkante bleibt das Dreieck heil.

 

 

Da Peter im Dezember-Treffen nicht mehr zu Wort kam, machte er diesmal den Anfang. Sein Fahrzeug ist ein Sicaran Battle Tank aus der Warhammer Szene. Dieser fortschrittlichste Panzer zur Zeit des großen Kreuzzuges wurde von den Space Marines genutzt. Neben den Hauptwaffen im Turm kann er auch noch Sekundärbewaffnung in den Seitenkuppeln tragen. Während die Bewaffnung mit Laserkanonen oder Boltern durchaus futuristisch ist, wird das Fahrzeug von konventionellen Motoren angetrieben. Das recht große Gefährt soll im Maßstab 1:56 sein. Peter möchte es in einem „Dark Angels“ Farbschema lackieren.

 

Stefan hatte sein Projekt Peugot 504 dabei. Er hat ein Metallmodell von Welly in 1:24 für ca.20€ erstanden. Diese recht brauchbare Miniatur stellt aber nur ein Straßenfahrzeug dar.

Stefan möchte aber die Rally-Version bauen. Also bestellte er den Zurüstsatz von Pitt Wall. Allerdings war in einem relativ großen Karton wenig drin. Vor allem vermisste er die Innenausstattung wie Überrollbügel oder Rally-Sitze. Das muß aus anderen Kits genommen oder scratch gebaut werden. Immerhin ist es Stefan schon gelungen, das Welly Modell zu demontieren.

 

Hoch zufrieden ist er mit einer anderen Neuerwerbung: Er konnte uns die ersten Baukästen der Firma D Modelkit aus Portugal vorstellen. Es handelt sich um zwei Versionen des Ford Sierra, die es bis jetzt noch nicht als Kit gab. Das Plastik und die Decals machen einen guten Eindruck, außerdem liegen Ätzteile bei. Für 2023 sind Versionen des Toyota Celica, Ford Escort und Citroen C4 angekündigt.

 

Peter Engelhardt zeigte uns zunächst seinen Ford Pickup von River Point Station in 1:87.

River Point Station ist ein US Kleinserienhersteller, der vor allem Eisenbahnmodelle, aber auch Straßenfahrzeuge im H0- und N-Maßstab produziert. Die Modellautoformen soll 2021 Atlas übernommen haben. Peters  Ford war noch im Blister Pack eingeschweißt. Er wollte uns damit aber nur sein neues Projekt in 1:25 demonstrieren: Fahrzeuge wie der 1:87er Ford werden als King Cab Duali bezeichnet. Pickups mit Doppelkabine und Doppelbereifung. Solche Fahrzeuge sieht man häufig in der US Renn- und Dragster Szene als Transporter für die Rennfahrzeuge. Das Wartungspersonal findet dann in der großen Doppelkabine Platz. Eine Zeichnung in einer alten Ausgabe des „Carmodellers“ animierte Peter zum Umbau eines 57er Chevy in einen King Cab Duali. Bis jetzt kommen die Einzelteile von 3 verschiedenen AMT  Kits. Neben zwei Chevys verbaut er Teile eines Ford F150, von dem die Ladefläche stammt.

Die ersten Bauteile seines 57er  Chevy Pickup  konnte er uns präsentieren: Er hat die Kotflügel für die Doppelbereifung verbreitert. Peter wird uns über den Fortgang des Projekts berichten.

 

Uwe hat Teile seines aktuellen Projekts mitgebracht.
Los ging das Ganze mit einer Figur von MAFEX im Maßstab 1 : 12. Arnold Schwarzenegger als T-800 aus den Terminator-Filmen. Als Motorradfan und Motorradmodellbauer gab es für Uwe nur eine Entscheidung: die Harley-Davidson FatBoy aus der berühmte Verfolgungsfahrt in den Abwasserkanälen von Los Angeles zu bauen. Nichts leichter als das – dachte Uwe.
Harley Bausätze liegen ja noch genug im Regal ...
Alle bisherigen Motorradmodelle von Uwe hatten keine realen Vorbilder sondern wurden sehr individuell gebaut. Die Terminator-FatBoy sollte allerdings sehr nah am Filmmotorrad entstehen. Also schnell an den PC gesetzt und ein paar passende Bilder rausgesucht. Und da gingen die Schwierigkeiten schon los. Die Recherchen zeigten, daß es nicht das EINE Filmmotorrad gab. Vielmehr kamen 4 Maschinen zum Einsatz, und diese unterschieden sich voneinander. Bei den Terminator-FatBoys, die in Museen ausgestellt sind, handelt es sich
offensichtlich nicht um die Film-FatBoys. Die Unterschiede sind zu groß.
Bei allen im Film zu sehenden FatBoys sind keine Blinker vorhanden, bei denen in den Museen schon. Die Film-FatBoys sind mit zusätzlichen Fußrasten ausgerüstet, auf den John Conner während der Fahrt Halt findet. In den Fahrszenen sind diese Fußrasten meist montiert, in den Stuntszenen ist nur oft die Halterung der Fußrasten zu erkennen. Auch die Packtaschen unterscheiden sich während der Fahrszenen. Ok, die Sache wird umfangreicher als geplant.
Erst mal im Regal die Harley FatBoy von Imai raussuchen. Dieser Bausatz stammt aus dem Jahr 1993. Auf dem Deckelbild ist auch tatsächlich eine richtige Harley-Davidson FatBoy mit Evo-Motor zu sehen. Aber im Baukasten ... Die Basis des Bausatzes stammt von Revell und fußt auf den alten Bausätzen mit den Shovelhead-Motoren. Die alten Revell-Bausätze sind qualitativ top, entsprechen aber nicht der zeitgenössischen Motorengeneration der FatBoys.
Kein Problem. Revell hat 2006 eine Reihe von Chopper-Modellen mit einem Evo-ähnlichen Motor herausgebracht. Ähnlich nur deshalb weil der Modellmotor sehr grob und nicht unbedingt detailliert ist. Das ist wohl auch ein Grund warum bei diesen Revell-Bausätzen nirgends die Bezeichnung Harley-Davidson auftaucht.
Das alles bedeutet, daß Uwe die Motoren aus beiden Bausätzen kombinieren muss um einen weitestgehend authentischen Evo-Motor zu bauen.
Uwe wird uns über den Fortgang der Bauerei auf dem Laufenden halten

 

Hans hatte 2 Modelle dabei: Sein Dampf LKW Super Sentinel von 1923 war im Maßstab 1:87 gehalten, die US Lokomotive in 1:160.

Sentinel Waggon Works Ltd. In Shrewsbury stellte in den 20er Jahren dampfgetriebene Fahrzeuge her. Diese galten als robust und zeichneten sich durch niedrige Betriebskosten aus. So waren einige Fahrzeuge noch bis in die 1950er Jahre in Betrieb. Das dargestellte Modell hatte eine zwei Zylinder Dampfmaschine, die 70PS leistete. Es konnte 5 t laden und war bis zu 20km/h schnell. Das Modell stammt von Hauler und besteht aus Resin. Außerdem liegt dem Kit eine Ätzplatine bei. Die Resinteile sind gut gegossen. Hans hat den Kran überarbeitet. Entgegen den Vorgaben hat er das Modell grau statt grün lackiert und leicht geweathered. Schwierig war vor allem das Anbringen der Dachgalerie.

Die US Lokomotive, eine Auftragsarbeit, stammt von Showcase Miniatures. Etwas geschockt waren wir vom Preis des Winzlings: 400€. Es wird ein motorisiertes Fahrwerk geliefert, zu dem es verschiedene Aufbauten gibt. Hans Modell stellt eine US Waldbahn Lokomotive dar. Der Aufbau ist aus Weißmetall und wird mit Fotoätzteilen detailliert.

 

 

Robert hatte seinen Horch 108  mit 2cm FLAK 38 in 1:35 dabei. Der Horch sollte unter anderem  als Zugmaschine für das 2cm Flugabwehr Geschütz dienen. Das Abkoppeln und in Stellung bringen erwies sich als aufwändig und so wurde die Kanone feldmässig auf das Fahrzeug montiert. Der Anhänger für das Geschütz wurde dann zum Transport von Ausrüstung und Munition verwendet. Dieser Umbau galt als erfolgreich, obwohl vorher eine Überladung des Horch befürchtet worden war. Vor allem beim Afrikakorps kamen solche Fahrzeuge zum Einsatz. Hier gibt es verschiedene Fotos von Horchs mit aufmontierter Flak, die der I.Abteilung des Flak-Regiments33 angehörten. Allerdings fand Robert in der Literatur auch andere Einheiten, denen das grüne Kleeblatt zugeschrieben wird. Das Fahrzeug stammt von Tamya, die 2cm Flak 38 von Italeri, die Robert mit einem Flammendämpfer von Aber versehen hat. Er hat sich zwar eine vorgefertigte Grundplatte für den Aufsatz der Flak besorgt, diese war aber so verzogen, daß er sich das Teil aus (Modell-) Riffelblech selbst zuschnitt. Er hat sich auch das3d Decal für das Armaturenbrett von Quinta besorgt. Es macht einen guten Eindruck. Quinta hat auch viele Flugzeugcockpits im Sortiment. Leider vernachlässigt dieser Hersteller die kleinen Maßstäbe (1:72 etc.)Das Modell sieht schon ziemlich komplett aus und ist lackiert und verschmutzt. Allerdings fehlen noch einige Teile, zum Beispiel die beiden Reserve Reifen.

 

 

Dafür, daß Ernst sich schon lange mit dem  Udet Flamingo beschäftigt, hat er an seinem Modell noch nicht viel getan. Wenige wissen, daß der Flieger Ernst Udet auch zwischen 1921 und 1925 Namensgeber und Teilhaber einer Flugzeugfirma war. 1925 fand der Erstflug des erfolgreichsten Flugzeugmusters von Udet Flugzeugbau GmbH, der U12 Flamingo, statt. Allerdings stieg Udet  bereits 1925 aus der Firma aus und die Produktion wurde 1926 nach finanziellen Schwierigkeiten von den Bayrischen Flugzeugwerken weitergeführt. Auch in Österreich, Ungarn und im  Baltikum wurden Flamingos in Lizenz gebaut. Insgesamt entstanden etwa 240 U12, davon wurden aber nur 30 bei Udet Flugzeugbau, 150 bei BFW in Augsburg gebaut. Der beliebte Schuldoppeldecker kam in Deutschland bei den Deutschen Verkehrsfliegerschulen zum Einsatz. Besonders bekannt wurde der Typ durch Udets Flugveranstaltungen, in denen er mit seinem roten Flamingo Stunts vorführte, etwa Taschentücher mit der Tragfläche vom Boden aufnahm und Kunstflugfiguren im Tiefflug demonstrierte. In dem Rühmann Film "Quax, der Bruchpilot“ spielt dieses Flugzeug eine Hauptrolle. Erhalten blieb kein Flamingo, es gibt aber zwei flugfähige Nachbauten.

Während die U12 im RC Modellbau recht beliebt ist, gab es in Plastik nur das recht gute Modell von Roskopf in 1:87, das aber nur noch antiquarisch zu bekommen ist. Ernst wollte aber einen Flamingo in 1:72. Schreiber vertreibt einen Modellbaubogen in 1:24. Ernst scannte ihn ein und skalierte diesen auf 1:72 allerdings stellte er das Projekt zurück. Auch hatte er die Idee, Karton durch Plastic Sheets zu ersetzen. 2022 kam dann endlich ein Plastikmodell vom Flamingo in 1:72 heraus. Die Tschechische Firma Kora liefert die U12 in 4 verschiedenen Packungen aus, bei denen sich aber nur Deckelbild und Decals unterscheiden.. Ernst hat die als „early German“ bezeichnete Version gekauft. Die braunen Plastikteile sind von guter Kleinserien-Qualität. Es sind 2 verschiedene Höhen- und 3 verschiedene Seitenleitwerke vorhanden. Der Siebenzylinder Siemens Halske Sternmotor ist aus Resin. Auch die Decals sehen gut aus. Man kann einen Deutschen (DVS Ober Schleissheim),Österreichischen, Türkischen oder Chinesischen Flamingo bauen. Ernst hat allerdings bis jetzt nur die Innenseiten des Cockpits holzfarbig lackiert.

 

 

In der aktuellen Diskussion um den Schützenpanzer Puma wird in der Presse häufig der Skandal um die Beschaffung des HS 30 in den späten 1950er Jahren wieder aufgerollt. Trotz aller Mängel erhielt die Bundeswehr 2176 HS 30, die bis 1962 ausgeliefert wurden. Die letzten Exemplare wurden erst Anfang der 1980er Jahre ausgemustert. Reiners HS30 hat somit einen aktuellen Bezug. Er hat das Modell von Roco gesupert und mit vielen Teilen ergänzt. Außerdem hat er das Modell gekonnt lackiert und verschmutzt. Die Decals stammen von Truckline. Um seine Verbesserungen am Modell zu demonstrieren, hatte er noch ein unbearbeitetes original Roco Modell dabei. Einen ausführlichen Baubericht mit vielen Fotos gibt es übrigens hier.