2022Clubabend 09.12.

 

Wie üblich fand der letzte Vereinsabend des Jahres in weihnachtlicher Atmosphäre statt. Stefan und Peter  hatten Weihnachtsgebäck und Mandarinen mitgebracht. Der offizielle Teil war diesmal sehr kurz: Es gab keine neuen Termine und auch sonst lag dem Vorstand nichts vor, das besprochen werden sollte. So konnten wir uns relativ schnell dem mitgebrachten Plastik widmen.

 

 

Als Kontrast zu dem doch winterlichen Wetter vor dem Haus Ronneburg hatte Stefan ein Diorama , das die Afrika Rally 1985 zum Thema hat, mitgebracht. Das Vorbild ist ein Toyota Celica TA 64, der an der Rallye Cote d'Ivoire (Ivory Coast Rally) 1985 teilnahm. Es stellt das Siegerfahrzeug von Juha Kankkunen und  Fred Gallagher dar.

Der Toyota Celica TA 64 ist in konventioneller Bauweise, Frontmotor mit Heckantrieb und  Turbolader ausgeführt. Homologiert in Gruppe B, durch die konventionelle Bauweise i.d.R. nicht konkurrenzfähig in Gruppe B gegenüber Fahrzeugen mit Mittelmotor, Allradantrieb, Leichtbauweise.
Erfolgreich war der Toyota nur auf Langstreckenrallyes, insbes. in Afrika. Siegte bei allen sechs Rallye WM Läufen in Afrika von 1984 bis 1986 (3 x East African Safari Rally Kenia & 3 x Ivory Coast Rally).

Zum Modell:
Bausatz „Toyota Celica TA 64 Safari Rally Winner 1985“ von Beemax in 1/24. Da alle Teile für Rallyes in Afrika im Bausatz vorhanden und die Originalfahrzeuge baugleich waren wurde aus dem „Safari Rally Winner 1985“ der „Ivory Coast Rally Winner 1985“. Die dafür nötigen Decals wurden entnommen aus dem Kleinserien Resin Kit Toyota Celica TA 64 von Luca Cavicchi.
Verbessert wurde das Modell noch durch abtrennen der aufgegossenen Niet- und Schraubenköpfe und einsetzen von Niete und Schrauben auf der Karosserie sowie durch eine Antenne von Sakatsu. Die Fahrerfiguren sind umgebaute Fujimi Figuren. Köpfe mit Sonnenbrille und Kopfhörer von GFModels. Da die Figuren von Fujimi „zivile“ Fahrer darstellen und keinen Renn- oder Rallyefahrer fehlten die Gurte. Diese wurden mit Hilfe von PE Gurtbeschlagsteilen undrotem Isolierband selbst hergestellt und an die Figuren angepasst.

 

 

Zur Verschmutzung:
Verwendet wurden Tamiya Acryl Farben der XF Reihe, stark verdünnt mit Tamiya Acryl Verdünnung:
XF 57 Buff, XF 59 Wüstengelb und ein Gemisch aus XF 52 Erdfarbe, XF 60 gelb & XF 7 rot (ergibt ein Rotbraun wie afrikanische Erde). Diese Farben haben den Vorteil, weder Decals noch Lacke noch Klarsichtteile anzugreifen.
Der Innenraum wurde zuerst mit XF 57 eingenebelt, dann mit XF 59. Bei Rallyes in Afrika waren die Fahrzeuge im Innenraum komplett verdreckt / eingestaubt. Dabei wurde darauf geachtet, Stellen wie Lenkrad etc. die dauernd angefasst werden, staubfrei zu lassen.
Bei den Figuren (komplett mit Vallejo Model Color bemalt) wurden Schweiß und Schmutzflecken mit verdünnter weisser Vallejo Farbe simuliert, abgetönt mit hellgrau und hellbraun (Sandfarben).
Das Modell an sich wurde mit allen drei Farben bzw. Mischungen verschmutzt. Zunächst wurde mit dem Pinsel XF 57 in die Vertiefungen eingebracht (stark verdünnt und dann verlaufen lassen). Dann wurde das Fzg. komplett eingenebelt mit XF 57 und XF 59 (nacheinander). Der Scheibenwischerlauf (Wischerbögen) wurde vorher abgeklebt. Nach dem „Einnebeln“ wurden mit der Sprenkeldüse
unregelmäßige Farb- bzw. Dreckspritzer mit allen drei Mischungen aufgebracht. Das meiste davon im unteren Bereich der Karosserie bzw. dem Schleuderbereich der Räder. Die Räder wurden separat verschmutzt und später angebracht, um sie umllaufend mit der Airbrush erreichen zu können.
Zum Einnebeln wurde die Evolution Airbrush verwendet mit der 0,2 mm Düse (Standard), ca. 2,0 bar Druck und ohne Nadelschutz. Für das „Besprenkeln“ wurde die Model Master Airbrush mit Sprenkeldüse benutzt, gleicher Druck.
Dann wurde Vallejo Rough Grey Pumice Ground Texture angemischt einmal mit XF 59, einmal mit der Rotbraun Mischung. Beides wurde mit einem alten Pinsel in unregelmäßigen Flecken auf das Fahrzeug aufgebracht und simuliert Schlammspritzer. Es wurde insgesamt darauf geachtet, daß die Schmutzfarbe sich in dem Diorama wiederfinden und der Verlauf der Verschmutzung möglichst der Fahrtrichtung folgt (also von vorne nach hinten).
Am Ende wurde die Farbe an manchen Stellen der Fenster wieder vorsichtig abgewischt, dort, wo am Service zuvor wahrscheinlich die Scheiben grob gereinigt wurden. Das Abwischen gelingt bei den XF Farben gut mit der Tamiya Acryl Verdünnung.

 

 

Wir konnten auch Reiners Tatra 815 in 1:87 in Augenschein nehmen. Das JMPK Modell hat er  uns bereits in einem Baubericht hier vorgestellt. Jetzt konnten wir ihn aber zur Entstehung des Modells befragen. Er lobte nochmals die gute Detaillierung und die Passgenauigkeit der Resinteile. Nicht alle Ätzteile für den Überrollkäfig hat er benutzt. Einige Teile ersetzte er durch Evergreen Profile.Sehr schön fand er die geätzten Schutzgitter für die Frontscheinwerfer. Bei den Decals fand er es problematisch, daß hier zu große Einheiten verwendet werden. So gibt es nur ein Decal pro Seitenwand der Plane. Reiner hat die Decals entsprechend zerschnitten. Gut fand er, daß auch die Verzurrung auf dem Decal dargestellt ist.

 

 

Robert hatte wieder deutsche Panzerspähwagen in 1:35 dabei. Von Bronco stammten seine Sd.Kfz.221. Das Vorbild wurde zwischen 1935 und 1940  produziert. 18 Sd.Kfz wurden nach China geliefert. Robert wunderte sich, dass die Fahrzeuge keine Funkgeräte hatten: Sie wurden aber in einer Zeit konzipiert, als Aufklärung im Heer von berittenen Truppen ausgeführt wurde. Der Kampfraum war auch zu klein, um Bewaffnung und Funkgeräte aufnehmen zu können. Auch die Panzerung erwies sich als zu schwach, da sie von jeder Panzerbüchse, erst recht von Panzerabwehrkanonen durchbrochen werden konnte. Und so wurde die Produktion dieses Fahrzeugs 1940 eingestellt. Robert hatte die Schwierigkeit, daß er das Fahrzeug als chinesische Exportversion kaufte und es auf deutsche Standards zurück rüsten mußte. Sein Hauptaugenmerk galt aber der Lackierung und Verschmutzung. Während ein Fahrzeug in Panzergrau gehalten ist, besitzt das andere eine frühe, improvisierte Afrikatarnung. Über Panzergrau wurde Sand und Schlamm aufgebracht um in der Wüste weniger aufzufallen. Natürlich nutze sich diese Tarnung wieder ab. Robert lackierte das Modell zunächst Panzergrau und brachte dann die Sandfarben mit dem Trockenpinsel auf.

 

 

Ernsts DH108 in 1:72 von Mikro Mir sieht zwar wie ein Fighter aus, ist aber ein reines Versuchsflugzeug. Das Brabazon Komitee, das die britische Zivilflugzeugproduktion nach dem zweiten Weltkrieg planen sollte, forderte u.a. einen Jetliner. De Havilland wollte diesen liefern. Aber nicht nur der Antrieb sollte neu sein, es sollte auch ein Nurflügelflugzeug mit Pfeilflügeln werden. Als Versuchsträger wählte man den Rumpf der Vampire und baute die neuen Tragflächen, die nach 1945 auch mit Hilfe deutscher Aerodynamiker entwickelt   worden waren, daran. Am 15.5.1946 fand der Erstflug statt. 3 Flugzeuge wurden gebaut, die alle abstürzten und ihre Piloten dabei umbrachten, darunter auch de Havillands Sohn. Der Jetliner Comet erhielt daraufhin einen konventionellen Rumpf.

Mikro Mir aus der Ukraine hat jetzt dieses Flugzeug als Modell herausgebracht. Es ist mit 24€ ein relativ teurer Bausatz (Die Vampire Kits von Heller, Special Hobby oder Revell mit mehr Teilen kosten nicht einmal die Hälfte) aber es ist ein Exot. Die Teile sind zwar sauber gespritzt, das Cockpit ziemlich vollständig, aber teilweise sind die Bauteile unnötig geteilt. Auch gibt es einige Fehler in der Konstruktion: So sind die Schlitze für das Seitenleitwerk nicht oben am Heck, sondern innen und müssen erst noch nach oben geöffnet werden. Die Tragflächen sollen mal wieder ohne Haltezungen an den Rumpf geklebt werden. Es  stört auch, daß die Angüsse in die Klebeflächen hinein gehen und vor der Montage vorsichtig verschliffen werden müssen. Auf der Plusseite hat das Modell alternative Randbögen und Cockpithauben und entsprechende Lackiermasken und Decals für die 3 Vorbilder.

 

 

 

Kein Modell hatte Hans diesmal dabei, sondern präsemntierte uns eine Menge Zurüstteile von MS87.

Wir konnten uns von der Qualität der 3d Drucke und Ätzteile überzeugen.

Peter hatte auch wieder meinige Teile dabei, darunter dieses Panzerfahrzeug. Er konnte uns aber nicht mehr berichten, da er noch einen Termin hatte und früher gehen mußte. Das wird er im Neuen Jahr nachholen.