2017 Clubabend 10.11.

 

Erstes Thema des offiziellen Teils war die Frankfurter Modellauto Ausstellung. Der PMV war dort mit zehn Tischen präsent. Einige Mitglieder, die dort ausgestellt hatten, berichteten begeistert von diesem Event.

 Auch der Sachstand um die neuen Vereins T-Shirts bzw. Aufnäher wurde diskutiert. Nachdem eine preiswerte Firma gefunden wurde, die Aufnäher nach Vorlage stickt oder webt, will Pascal Muster in Auftrag geben. Die Ergebnisse sollen im nächsten Vereinsabend vorgestellt werden.

  Als letzten offiziellen Punkt behandelten wir die Weihnachtsfeier, die im Dezember Clubabend stattfinden soll. Wie im Vorjahr werden wir auf ein Buffet verzichten. Jedes Mitglied kann Speisen und Getränke aus dem Restaurant des Hauses Ronneburg  auf eigene Rechnung bestellen. Stefan wird Weihnachtsgebäck und –Deko für alle mitbringen und alle Teilnehmer hoffentlich interessante Modelle, über die wir diskutieren können.  Dann trat das mitgebrachte Plastik wieder in den Vordergrund.

 

 

Wolfgang hat auf der Modellautoausstellung eine AMT Corvette in 1:25 erstanden. Leider fehlen jegliche Bemalungshinweise in der Bauanleitung. Nach Aussagen des Verkäufers ist das Modell mehr für Slotcar- Fans gedacht, die es mit der Bemalung nicht so genau nehmen. Wir rieten ihm den Typ zu“googeln“. Da Pascal schon an mehreren Corvette –Modellen gearbeitet hat, konnte er Wolfgang einige wertvolle Tipps geben.

 

 

Die Fortschritte seines Toyota Corolla von Tamya in 1:24 konnte Stefan uns demonstrieren. Er will das Fahrzeug des belgischen Rally-Piloten Freddy („Fast Freddy“)Loix darstellen, der das Auto von 1997bis 1999 fuhr und damit bei der Rally Portugal den 3. Platz erreichte. Der 1970 geborene Loix begann seine Karriere1993 mit Opel bevor er 1996 zu Toyota wechselte. Im November 2016 beendete er seine Karriere als aktiver Rallye-Fahrer.

Der Unterbau ist fertig, Sitze (Mit Fahrer und Beifahrer)und Überrollbügel sind aufgesteckt, können jetzt verklebt werden. Die Karosserie ist bereits in 2 Farben lackiert. Wir dürfen auf weitere Fortschritte gespannt sein.

Sein Hauptanliegen war aber ein Bericht über neue Erfahrungen beim Lackieren. Zunächst trägt er eine  graue oder weiße Grundierung auf. Diese wird mit bis zu 1500er Schleifpapier nass bearbeitet. Dann erfolgt die eigentliche Lackierung mit Duplicolor Acryllacken aus der Sprühdose. Auf drei dünne Lackschichten folgen drei satte Lackschichten bei einem Abstand von ca. 30cm. Die Trocknungszeit zwischen dem Aufbringen der einzelnen Schichten sollte fünf bis zehn Minuten dauern. Stefan sprüht grundsätzlich im Freien bei entsprechendem Wetter, d.h. Temperatur und Luftfeuchtigkeit müssen stimmen.. Peter wiederum lackiert mit Nitrokombinationslacken von Belton aus der Spradose und trägt normalerweise zwei satte Schichten auf.

Allerdings gibt es immer wieder einmal Probleme:

Der Lack zeigt eine „Orangenhaut“ wie bei dem von Stefan mitgebrachten Mitsubishi. Peter würde das Modell komplett entlacken. Stefan versuchte mit Erfolg das Modell mit entsprechenden Poliermitteln zu retten. Er ließ sich dabei auch vom Kundendienst der Firma Rotweiß (www.rotweiss24.de) beraten. Er bearbeitete die Orangenhaut mit Rotweiß Schleif- und Polierpaste aus der Tube, die etwa 1500er Schleifpapier entspricht. Dann folgt ein Arbeitsgang mit Polierpaste aus der Dose, die 3000er Schleifpapier entspricht und am Ende poliert er die feinen Kratzer, die diese noch zurücklässt mit der Anti-Hologramm Paste des Herstellers, die 6000er Schleifpapier gleichkommt. Da Resultat ist ein perfektes hochglänzendes Finish, von dem wir uns überzeugen konnten.

 

Peter hat ein Projekt aus den Tiefen seines Bastelkellers hervorgeholt. Seit dem Ende der 80er Jahre gibt es den Mercedes 300 SL Roadster in 1:24 von Italeri und Revell. Das Modell stellt die Version des Mercedes 300 dar, die zwischen 1957 und 1963 gebaut wurde, Im Original heute unerschwinglich (für fahrbereite 300 SL werden schon einmal 1,6 Millionen € aufgerufen).  Ein Besuch in der Klassikstadt Frankfurt, bei dem er diesem klassischen Sportwagen aus den 50er und 60er Jahren wieder einmal  gegenüber stand, ließen ihn den angefangenen Kit nochmals unter die Lupe nehmen. Viele Fotos, die er vom Original in der Klassikstadt machte, unterstützten ihn beim Weiterbau. Das Fahrgestell und der Innenraum sind bereits fertig und voll mit viel Evergreen Profilen detailliert. Wir dürfen auf den Fortgang des Projektes gespannt sein.

 

Eine Pleite mit Ebay erlebte Robert  Der Porsche 911 von Fujimi in 1:24 wurde als zu 5% gebaut inseriert. Tatsächlich war der Bau schon viel weiter fortgeschritten. Das gesamte Fahrgestell und der Innenraum waren bereits verklebt und primitiv bemalt. Hier wird ein Nachbessern sehr schwierig. Die Karosserie hatte der Vorbesitzer bereits lackiert. Allerdings war das Weiß bereits vergilbt. Wir sind gespannt, ob Robert es schafft, das Modell zu retten.

 

 

 

Ernst hatte 2 Modelle von US Versuchsflugzeugen dabei. Die späten 40er und 50er Jahre galten als die goldene Zeit der  Testfliegerei. Neue Triebwerkstechnologien (Rakete und Jet) und neue Erkentnisse in der Aerodynamik (Pfeilflügel, Nurflügel, Delta etc.), zu denen auch erbeutete Deutscher Technik und Wissenschaftler beitrugen, wurden an  einer Vielzahl von Versuchsflugzeugen getestet. Der heraufziehende Kalte Krieg und der Zwang der Sowjetunion überlegen zu sein, ließ dir Geldquellenfür Luftfahrtforschung sprudeln. Muroc –später umbenannt in Edwards Air Force Base in der kalifornischen Salzwüste  war einer der wichtigsten Stützpunkte für die US Testfliegerei .

 Beide  mitgebrachten Modelle entstammen der berüchtigten Modellreihe von Mach2, die Tamygawa-Kleber erschauern lässt. Denn Mach2 bringt zwar immer wieder interessante und wichtige Typen aus der Luftfahrtgeschichte heraus, aber  die Modelle benötigen sehr viel Nacharbeit, die mancher „Modellbauer“ nicht bereit ist zu investieren. Die Qualität der Baukästen ist auch sehr unterschiedlich. Auch sind sie nicht gerade billig.

Von der Douglas D-558 Skystreak wurden 3 Flugzeuge gebaut. Von 1947 bis 1953 wurden 230 Testflüge durchgeführt. Dabei stürzte eine Skystreak im August 1947 ab. Das Muster wurde von der Navy finanziert und stand in Konkurrenz zur X-1 und der Lockheed P-80 der USAF. Die Skystreak hatte ein Allison J-35-A-11 Düsentriebwerk (X1 Raketetenmotor) und war etwas langsamer als die X-1. Sie erreichte im Horizontalflug keine Überschallgeschwindigkeit, bei Sturzflügen im August 1947 Mach 0,94. Im September 1948 durchbrach Testpilot May sogar die Schallmauer. Allerdings startete die Skystreak zu allen Testflügen aus eigener Kraft, die X-1 wurde von einer B-29 auf Höhe geschleppt. Anfangs hatten die Skystreak einen attraktiven karminroten  Anstrich. Da dieser bei Messflügen schlecht gegen den blauen Himmel zu sehen war, änderte die NACA (National Advisory Comittee for Aeronautics) den Anstrich in Weiß. Der Mach2 Bausatz war mit allen Einschränkungen des Niederdruckgusses gut zu bauen. Leider liegen nur Decals für den weißen Anstrich bei.

 

Die Bell X-2 gilt als  ein Fehlschlag: Beide gebauten Flugzeuge gingen bei Unfällen verloren, ohne die erwarteten Ziele je erreicht zu haben. Das Flugzeug hatte Pfeilflügel von 40° und war aus einem bis 270°C hitzebeständigen Werkstoff gebaut. Sie gehörte zu den ersten Flugzeugen, die eine Fly-By-Wire Steuerung besaßen. Angetrieben wurde die X-2 von einem Curtiss-Wright XLR25 Raketenmotor. Sie sollte von einer B-50auf Höhe geschleppt werden und hatte, wie später die berühmte X-15, Kufen statt eines Radfahrwerkes. Man hoffte Geschwindigkeiten von mehr als Mach3 zu erreichen. Eine X2 wurde 1953 durch eine Explosion an Bord der B-50 in 10000m zerstört, wobei außer Testpilot Ziegler 2 Mitglieder der B-50 Besatzung umkamen, die schwer beschädigt landen konnte. Nachdem das zweite Flugzeug im Juli 1956 mit Frank Everest immerhin  Mach 2,87 und im September mit Ivan Kinchelo  eine Rekordhöhe von38.376m erreicht hatte, kam Milburn Apt am 27.9.1956 ums Leben als er die Kontrolle über die X-2 bei 3196km/h verlor. Danach wurde das Programm eingestellt.

Mit der X-2 erwischte Ernst eines der schlechteren Mach2 Kits: Die Teile hatten teilweise sehr große Gussfehler, die aufgespachtelt werden mussten. Das  Glasteil muss lange poliert werden, bis es durchsichtig ist. Dennoch hofft er, ein vorzeigbares Modell  schaffen zu können.