100 Jahre Marineflieger 1913 - 2013

Airday in Nordholz am 18.August 2013

22.08.2013 von Ernst

 

Vor 100 Jahren, am 3. Mai 1913 befahl Kaiser Wilhelm II die Aufstellung einer Marine Luftschiff- und Fliegerabteilung, was als Geburt der Marinefliegerei in Deutschland angesehen werden kann. Mit einem Großflugtag und „Tag der offenen Tür“, dem Airday 2013 feierten die Marineflieger der Bundesmarine am 18.August dieses historische Ereignis. Allerdings gab es in der Geschichte der Marinefliegerei immer wieder Brüche: Die Friedensverträge von Versailles verboten Deutschland jede militärische Luftfahrt, auch die der Marine. Die Mitte der dreißiger Jahren neu entstandene deutsche Luftwaffe beanspruchte auch die Seeflieger für sich. Erst mit der Gründung der neuen Bundeswehr hatte die Marine wieder eigene Luftstreitkräfte.  Allerdings sind auch die fliegenden Verbände in den letzten 20 Jahren stark geschrumpft: Alle „fast Jets“ mussten an die Luftwaffe abgegeben werden, Standorte wurden geschlossen und Personal reduziert. Nach der Neuausrichtung der Marine im Herbst 2012 ist Nordholz die Heimatbasis aller verbliebenen Marineflieger. Diese bestehen  aus dem Marinefliegergeschwader 3 "Graf Zeppelin"mit acht Seefernaufklärern (Orion) und zwei Ölüberwachungsflugzeugen (Do 228) des Havariekommandos sowie dem Marinefliegergeschwader 5 mit insgesamt 43 Hubschraubern (Sea Lynx und Sea King). Über die Geschichte der deutschen Marinefliegerei informiert ein in der Nähe des Stützpunktes gelegenes Museum, das „Aeronauticum“.

Alässlich dieses Jubiläums  wurden 3 Marineluftfahrzeuge mit einem Sonderanstrich versehen.

Zu den Jubiläumsfeiern hatte die Marine zahlreiche in- und ausländische Gäste geladen, die mit ihren Flugzeugen den Tag der offenen Tür bereicherten. Bereits am 16. August waren zahlreiche Flugzeugfans nach Nordholz gereist um die ankommenden Gastflugzeuge bei der Landung zu fotografieren. 

Am 17. folgte der gut organisierte Spottertag für angemeldete Luftfahrtenthusiasten. Hier gab es die Möglichkeit, die abgestellten Luftfahrzeuge mit weniger Absperrgittern und Zuschauer zu fotografieren, außerdem, so stellte sich heraus,  bei bestem Licht. Denn am eigentlichen „Airday“ herrschte typisch norddeutsches Regenwetter.

 

Tiefliegende Wolken und Nieselregen hielten die Flächenflugzeuge am Boden.  Sie rollten lediglich über die nassen Taxi Ways. Allerdings boten die Hubschrauberbesatzungen Kostproben ihres Könnens. Wem es draußen zu nass war, dem wurde in den Hallen Einiges geboten. Auch unser Hobby war vertreten: Der Modellbau Club Bremen und eine Modellbaugruppe der Marine hatte Plastikmodelle ausgestellt.

 

 

Erst zum Nachmittag besserte sich das Wetter und  das  ab 14 Uhr vorgesehene Flugprogramm konnte lückenlos ablaufen. Alle Flugzeugtypen der Marine wurden im Flug vorgeführt. Bei einer fingierten Geiselbefreiung  wurde das Zusammenspielen von Sea King, die Spezialkräfte absetzten und Lynx  Hubschraubern demonstriert. Über dem Geschehen kreiste eine Orion, von der aus der Einsatz koordiniert wurde. Für Aufsehen sorgte wieder einmal das Display der Bo105 der Heeresflieger und als einziger Jet eine Saab 105OE der Österreichischen Luftstreitkräfte. Die Bundesluftwaffe war nur am Boden zu bestaunen.

Ernst Kögel