1910 B Type Bus (Old Bill) Airfix 1:32

 

Vorgeschichte:

Als  ich im Grundschulalter meinen ersten Airfix-Katalog  in den Händen hielt  übte  dieses Fahrzeug  schon eine große Faszination auf  mich  aus, zu dieser Zeit dominierten im Modellbau Flugzeuge und  Militärfahrzeuge... aber für  mich, aufgrund  des Taschengeldes  und den modellbauerischen Fähigkeiten unerreichbar... 

Da es diesen Bus auch in einer militärischen Ausführung  gab, brachte  Airfix beide Bausätze zum 100jährigen Jubiläum des  ersten Weltkriegs 2014 als Wiederauflage heraus.

Vorbild

Der Bus Typ B der London General Omnibus Co wurde erstmals 1910 vorgestellt und  in Betrieb genommen, er bot 34 Passagieren Platz, 16 konnten im Inneren(Trockenen) Platz nehmen, 18 Sitzplätze bot das Oberdeck.

Die ersten Exmplare haten einen 25PS-Motor, der im Laufe der Entwicklung eine Leistungssteigerung  bis auf  45 PS erfuhr. Die Verkehrsbehörde in London beschränkte

die Höchchstgeschwindigkeit auf ca. max. 19 km/h. Selbst  der Rahmen diese Fahrzeugs war aus  Holz, jedoch verkleidet mit  Stahlplatten, erst  1912 wurden die Fahrzeuge mit  Scheinenwerfen ausgerüstet, in der ersten Konzeption ging  man davon aus, dass die Innenbeleuchtung im unteren Passagierabteil ausreicht...

 

Zum Kriegsbeginn 1914 wurden viele  Busse  umgebaut und als  Truppentransporter nach Frankreich verschifft, sie wurden auch als Krankentransporter aber auch als mobiler Taubenschlag (für Brieftauben)  benutzt. 

Nach Kriegsende 1918 waren die  Busse  noch bis etwa  1924 im Einsatz , und wurden dann durch die nächste Generation, mit  höherer Transportkapazität abgelöst.

Bausatz

Der Kit ist  durchweg in grauem Kunststoff gehalten. Man sieht ihm an, dass er Anfang der 1960er Jahre (Erstausgabe 1962) konzipiert wurde.

Einen Gießast  in klarem Kunstoff gibt es  noch für die Fenster. Die  Beschriftungen sind alle als Decals ausgeführt, in den führeren Ausgaben dieses Bausatzes waren die Werbetafeln durchweg  aus glänzendem Papier. Die Bauanleitung  war  noch in den Ursprüngen wie in den 1960er Sie. wurde nur durch eine farbige Seite ergänzt was die Bemalung der Figuren und  die Position der Decals  vereinfachte.

Die großen Bauteile, Längsteile des  Rahmens, Aufbau, unten wie oben und  das Dach, waren ziemlich verzogen, als musste ich hier sehr intensiv  mit  dem Fön arbeiten. Die Passgenauigkeit war  noch sehr gut, die Fixpunkte waren minimal, haben jedoch vollkommen ausgereicht..

Mehr Arbeit hatte ich mit dem Unterfahrschutz, die  Schrauben oder Nieten(?) die die einzelnen Latten fixierten waren zum großen Teil mit Auswurfmarken überdeckt.  Ich habe alles glatt geschliffen und neue Nieten von evergreen eingesetzt, erst  vorgebohrt, dann Rundprofil verklebt und abschließend auf die richtige Höhe verschliffen.

Bei der Lackierung habe ich verschiedene Methoden angewandt: das Fahrgestell in glanz-schwarz Autolack, den unteren Teil des Aufbaus in weiß, ebenfalls

Autolack, die rote Abgrenzung unterhalb der Fenster ist  ein großflächiges Decal, das Oberdeck und die  Motorhaube ist  rot-glänzender Autolack.

Bei den Figuren sollte man den Fahrer erwähnen: Der hat  keine linke Hand (wohl formentechnisch bedingt?) Daumen und  Finger habe ich aus Evergreen-Profilen nachgebildet.

 

Nach langer Bauzeit, ich habe oft Pause gemacht,  ist  der Bus jetzt fertig  und trotz seines Alters ein richtiges Highlight.

 

Inzwischen gibt  es  den 1910er London Bus auch von Miniart in 1:35 und von Roden  in 1:72 als Bausatz.

 

Text und Fotos: Reiner Eube