VW Kübelwagen als Panzerattrappe

 

Der VW Kübelwagen, in seiner ursprünglichen Form, wurde zwischen 1940 und 1945 ca. 51.000 mal gebaut, darunter auch Spezial-Varianten wie diese. Sie war für die Ausbildung und taktische Schulung der Panzerbesatzungen gedacht. Bei meiner Recherche im Netz war auch zu lesen "...um den Gegner zu täuschen..." aber ich denke, das ist eine Vermutung abgeleitet aus der Bezeichnung "Panzerattrappe", da keinerlei Informationen über einen Kampfeinsatz vorliegen?

Vor einigen Jahren berichtete die "Auto-Bild" über so ein Exemplar, das bei ebay, USA zum Verkauf stand. Die Bilder aus dieser Reportage, habe ich teilweise als Vorlage benutzt. Sie lässt sich auch über Google leicht finden..

 

Modell:

Es handelt es sich hier um ein Resin Bausatz im Maßstab 1:72 der Fa. Kora, aus der tschechischen Republik.Viele Kleinteile sind als Ätz-Teil ausgeführt. Die Fa. Kora hat einen großen Schwerpunkt auf Flugzeugmodelle, dürfte also bei den Flugzeugmodellbauern ein Begriff sein...

 

Das ganze Fahrzeug ist sehr gut detailliert, selbst die Achsen in all ihren Einzelheiten, ich war angenehm überrascht, da Plastikmodelle , aus der Großserie, wie z. B. Hasegawa oder Nitto sich hier auf Steckachsen beschränken.

Der Innenraum war leider die Standartausführung, vorne zwei Einzelsitze und hinten eine Sitzbank, aber hier war das Original auch einem Panzer angeglichen, es gab nur einen Fahrersitz und einen in der Höhe verstellbaren Sitz für den Kommandanten, der sein Platz im Turm hatte...also gab es gleich was zum Umbauen. Es fehlte auch der Tank, da wo bei modernen Autos das Handschuhfach ist. Ein Gießast in entsprechender Stärke löste das Problem. Der Sitz des Kommandanten, schräg hinter dem Fahrer, habe ich aus Plastiksheet und Papier neu aufgebaut Das Lenkrad aus Resin war mir viel zu grob, das Roco-Sortiment bot da entsprechenden Ersatz, das kam dem filigranen Lenkrad eines VW Kübelwagens sehr viel näher. Selbst der Hanbremshebel ist als Ätzteil vorhanden Sobald der Aufbau verklebt ist, sieht man leider nicht mehr viel davon.

Klarsichtteile für die Fenster sind nicht vorhanden, eine entsprechende Folie ist schnell gefunden. Rückspiegel Scheibenwischer und Hupe sind Ätzteile, besonders empfindlich, ebenso wie die Haltegriffe im Heck , für den Einstieg. Auch  die Lüftungsschlitze im Heck mit Heckklappe (Motorhaube)sind als Ätzteil ausgeführt. Den Aufbau hätte ich mir auch als Ätzteil gewünscht. Resin kommt, bei dem Versuch, die Original-Wandstärke eines Kübelwagens darzustellen in diesem Maßstab doch sehr schnell an seine Grenzen. Oft musste ich Bruchstellen ausbessern. In den Sicken der  Seitenteile , die die Panzerketten darstellen sollen, gab es die eine oder andere Luftblase, aber die zu verspachteln ging relativ problemlos.

Der Turm ist im Vollguss gefertigt.. auch sehr gut detailiert, beim MG-Lauf war Resin auch wieder überfordert.. ich habe das Resin-Bauteil, das man nicht richtig entgraten konnte, durch einen gezogenen Gießast erstetzt. Die Nummernschilder wurden noch von Truck-Line Decals ergänzt.

Wieder ein Exot in 1:72... doch sehr anspruchsvoll.  Erfahrung mit Resin- und Ätzteilen ist sicher sehr hilfreich.

Modell und Fotos: Reiner Eube