Mercedes Benz 300 SL Roadster

 

Bei meinem Modell handelt es sich um den Mercedes Benz 300 SL Roadster in 1:24, das Revell 1978 auf den Markt gebracht hat. Die Kunststoffteile waren  silbergrau, schwarz, klar und verchromt abgespritzt. Es gibt das baugleiche Modell auch von Italeri in rotem Kunststoff.

Das Original wurde von Ende 1957 bis Februar 1963 1858 mal gebaut. Das Fahrzeug erreicht mit einem 215 PS 2996 ccm Reihensechszylinder-Motor eine Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h und beschleunigt in 8,8 sec von 0 auf 100 km/h. Der aktuelle Preis für diesen Klassiker beträgt etwa 1,2 Millionen €.

Das Modell ist ein 40 Jahre Projekt, natürlich mit großen Unterbrechungen. Das Model wurde währende des Baus immer wieder  dem aktuellen  Können und den heutigen Techniken und Materialien  angepasst. Teile des Modells wurden bei meinem Umzug vor 13 Jahren nach „oben“ gespült und geplant, es fertig zu bauen. Die Karosserie bereits war lackiert und der Innenraum ursprünglich lichtgrau und mattblau bemalt. Alle Farben wurden entfernt und Sinkmarks beseitigt.

Der Innenraum wurde dann auf 3104 Eiscreme von „Plasti Cote“ von Hornbach und 34185 Braun/matt von Revell umlackiert.

 

Das Modell ist für sein Alter von 40 Jahren  gut detailliert und ausgestattet mit Rohrrahmen mit Tank, Motor, Getriebe, Auspuffanlage und Radaufhängungen. Es stellt eine sehr gute Basis dar, die der erfahrene Modellbauer hervorragend supern kann.

Viele weitere Teile wurden scratch gebaut : Scheibenwischermotor mit Gestänge, Wischwassersack mit Leitungen, Doppelzündspulen mit Verkabelung, Bremsflüssigkeitsbehälter mit Leitungen, Trockensumpftank mit Anschlüssen, Gasrückholfeder, Luftfilter, Haubenhalter beweglich, sowie weitere Kleinteile wie Pedale, Wischwasserdüse, Schrauben, Tankschloss und Kofferraumschloss (3 Bauteile), Fußmatten, 3 Mercedes Benz Embleme aus einem Ätzteilsatz von „Scale Design“ für den 300 SL Flügeltürer.

Der Bausatz wurde natürlich nicht für so eine Detailsuperung geplant und war nur mit Hilfe sehr umfangreicher Recherchen und Originalfotos, die mein Sohn Pascal in der Classic Stadt aufgenommen hat, zu bauen. Bei den Fotos der original Autos stellte sich heraus, das es auch hier große Abweichungen von Fahrzeug zu Fahrzeug gab. Das hängt vom Zustand der Restaurierung, vom perfekt bis zu original mit leichten Betriebsspuren oder technischen Verbesserungen für einen besseren Alltagsbetrieb ab, vielleicht auch vom Baujahr. Ab 1962 wurde zum Beispiel die Trommelbremsen durch eine Scheibenbremsanlage von Dunlop ersetzt. Mein Modell hat noch die älteren Trommelbremsen.

Große Sorgfalt wurde auf die Anbringung der Chromteile im Innenraum und außen an der Karosserie verwendet. Bei der Türinnenverkleidung wurden die Türgriffe nach Bauanleitung montiert, lassen sich danach aber nicht in den Innenraum einbauen. Das merkt man natürlich erst später und bedeutet wieder ausbauen und ändern. Eine große Hilfe sind die heute erhältlichen Chromstifte von Molotow. Sie sind für ein Modell mit so vielen Chromteilen  eine super Sache. Ohne die Molotow-Stifte wäre so ein Finish nicht möglich.

Der Mercedes 300 SL war schon zu seiner Zeit „State oft he art“, besonders, wenn man ihn mit anderen zeitgenössischen Fahrzeugen wie dem VW Käfer, Messerschmitt Kabinenroller oder Goggo mobil vergleicht.

Auch aus dem 40 Jahre alten Bausatz lässt sich mit viel Aufwand ein super Modell des Roadsters bauen. Er braucht sich hinter dem neueren Mercedes 300 Flügeltürer von Tamya nicht zu verstecken, den es seit 5 Jahren gibt.- Im Gegenteil Revells 300 SL passt perfekt zu  dem Tamya Modell.

Modell und Text: Peter Engelhardt

Fotos Ernst Kögel