Vought F7U-3 Cutlass Fujimi 1:72

 

Viele der ersten Jets waren konventionell konstruiert. Allerdings konnten nur neue aerodynamische Konzepte die Möglichkeiten des Strahltriebwerkes voll ausnutzen.  Nicht zuletzt die Auswertung der 1945 erbeuteten deutschen Forschungsergebnisse zu Pfeil- , Delta- und Nurflügel führten zu einigen radikalen Entwürfen, zu denen die Chance Vought Cutlass, ein schwanzloses Flugzeug mit Pfeilflügeln,  zählt. Allerdings wiesen die Vought Ingeneure  Hinweise auf deutsche Einflüsse zurück.  Der Erstflug des 1946 georderten Flugzeuges fand am im September 1948 statt. Die erste Serie ging  aber nicht an die Eisatzverbände. Erst 1954 konnte das erste Geschwader (VF81) mit der neuen F7U-3 Cutlass ausgerüstet werden. Wie bei anderen frühen Jets erwiesen sich die Triebwerke als zu schwach und unzuverlässig. Dies galt für die Allison J35 der ersten 16 F7U-3, wie auch für  die Westinghouse J46 Triebwerke der restlichen Cutlass, obwohl sie mit Nachbrennern ausgerüstet waren.  Außerdem erwies sich das Fahrwerk als Schwachstelle. Dies forderte vor allem bei den Flugzeugträger- Operationen viele Verluste. Mehr als ein Viertel der 288 Cutlasses ging bei Unfällen verloren. „Ensign Killer“ oder „Gutlless Cutlass“ waren die wenig schmeichelhaften Spitznamen der F7U bei der Navy.

 Neben der mit Kanonen bewaffneten Grundversion F7U-3 gab es die U-3M, die mit AIM7 Sparrow Luft-Luft Raketen bewaffnet waren. Neben 48 umgrüsteten F7U-3 wurden noch 98 F7U-3M neu gebaut. Von der Aufklärerversion F7U-3P wurden nur 12 gebaut. Alle Arbeiten an weiteren Versionen wurden eingestellt, als der Vought F8U Crusader in die Flugerprobung ging.

Immerhin waren zwischen 1954 und 1957  13 Jagd und Angriffsgeschwader der US Navy mit dem Flugzeug ausgerüstet. Wegen der Probleme wurden die meisten Einsätze von Land aus geflogen.

 

Natürlich inspirierte eine so radikale Konstruktion auch die Modellhersteller: Früh gab es Plastikbaukästen von der Cutlass. Bereits in den 50er Jahren brachten Lindberg, Aurora und Revell ihre Kits von diesem Flugzeug heraus. Einmal waren Detaillierung und Originaltreue der Zeit entsprechend, außerdem hatte sich bei den US Firmen der Maßstab 1:72 noch nicht durchgesetzt. Vor allem der Maßstab von  Revells Kits aus dieser Zeit  richteten sich nach der genormten Kartongröße und so ist Revells Cutlass 1:60. In 1:72 gab es lange Zeit nur 2 Vacus von Airmodel und Rareplanes. Dann kam Fujimi mit seiner Cutlass Serie heraus. Es erschienen F7U-3, F7U-3M und F7U-3P. Die Modelle sind immer noch zeitgemäß und lassen sich gut bauen. Die Markierungen meiner F7U-3 stammen aus der Schachtel.

Ernst Kögel