Audi Quattro Sport San Remo Rallye 1984

Der Quattro Sport, genannt "der Kurze", war Audis Antwort auf den Peugeot 205 Turbo Mitte der 80er Jahre. Während Peugeot aber den 205 Turbo unter Ausnutzung aller Freiheiten des Reglements der Gruppe B sozusagen neu konstruierte und für Rallyeeinsätze optimierte (mit Mittelmotor, Allradantrieb, Turbolader, Gitterrohrrahmen mit Kunststoffteilen statt Stahlkarosserie), blieb Audi hier eher konservativ und der Serie verhaftet. Die Stahlkarosserie war eine verkürzte Version des bisherigen "langen" Quattro, und auch der Motor blieb an der Stelle, die er auch beim Serienfahrzeug innehatte, nämlich über der Vorderachse, mit allen damit verbundenen Nachteilen bei der Gewichtsverteilung und beim Fahrverhalten. Das Auto neigte dadurch bspw. ständig zum Untersteuern und war in schnellen, engen Kurven nur schwer zu fahren. Zudem war es noch fehleranfälliger als sein Vorgänger, der lange Quattro. 

 

Entsprechend unbeliebt war das Fahrzeug bei den Fahrern des Audi Werksteams, und es wurden vom Team auch immer noch parallel die alten, langen Quattro eingesetzt. Die Erfolge bei der Rallye-WM hielten sich ebenfalls in Grenzen. In dem einen Jahr, in dem der Sport Quattro offiziell vom Werksteam eingesetzt wurde, konnte man mit ihm nur einige zweite Plätze erzielen. Audi wurde 1984 zwar noch einmal Markenweltmeister und der Audi-Fahrer Sitg Blomquist holte den Fahrertitel, aber dies war im Wesentlichen dem Einsatz des alten Quattro bzw. der Audi-Strategie geschuldet, möglichst immer viele Fahrzeuge bei einer Rallye einzusetzen, wo sich die Gegner mit ein oder zwei Autos begnügten.

 

Blomquist / Cederberg
San Remo Rallye 1984
Chassis mit PE-Teilen und Überrollkäfig aus dem Transkit von SP.
Sitze und Reifen aus dem Zubehör.

 

Das Modell stellt das Fahrzeug von Blomquist / Cederberg bei der Rallye San Remo 1984 dar. Es ist entstanden aus einem Transkit von Scale Production auf der Basis des Tamiya Audi Quattro Rallye in 1/24. Der Transkit besteht aus einer einteiligen Karosserie sowie Kühlergrill und vier Felgen aus Resin, Teilen für den Überrollkäfig aus Weissmetall, vielen Photoätzteilen für Innenraum und Karosserie, Front- und Heckscheibe als Tiefziehteile  sowie einem kompletten Decalset.

 

Die relativ dicke Resinkarosserie von SP und das gekürzte Tamiya Chassis

 Die Qualität desTranskits ist recht gut, könnte aber, gemessen am Preis von 99.- Euro besser sein. So ist das Resin der Karosserie stellenweise zu dick, was z.B. beim Zusammenfügen des (gekürzten) Tamiya-Chassis mit der TK-Karosserie zeigt. Manche Öffnungen bzw. Spaltmaße sind zu groß, andere Öffnungen bspw. für die Lüftungsgitter auf der Motorhaube sind zu klein. Völlig unbrauchbar sind die beigefügten Reifen, sind sie doch wesentlich schmäler als die mitgelieferten Felgen und auch zu schmal m Vergleich zum Original.

 

Chassis mit Figuren

Alles in allem ist beim Bau des Modells viel Geduld und viel Nacharbeit vor allem an der Karosserie erforderlich. Und wie immer wurden auch hier noch Teile aus anderen Bausätzen bzw. vom  Zubehörmarkt verwendet, wie bspw. die Reifen, die Sitze oder die Antenne. Die Fahrerfiguren sind diejenigen aus dem zugrundeliegenden Basiskit, Tamiyas Audi Quattro. Die San Remo spezifischen Decals (Startnummern, Kennzeichen) wurden dem Reji-Kit des Quattro Sport entnommen; die Decals für die Fahreroveralls sind selbstgemacht.

 

 

Vielen Dank für's Anschauen.

 

Stefan Becker

PMV Frankfurt 1971 e.V.

 

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