2015 Clubabend 10.04.

 

Große Ereignisse werfen ihre Schatten… Die Jahreshauptversammlung im Mai und die Teilnahme an verschiedenen Ausstellungen  beschäftigten uns im offiziellen Teil. Dann waren wieder die Modelle an der Reihe:

 

Reiner präsentierte uns zunächst einen Porsche in Paris-Dakar Lackierung. Als Grundlage diente ein Fertigmodell der Firma Noref in 1:43. Es ließ sich gut zerlegen und supern. Dann wurde es neu lackiert und mit Decals von Miniatur Racing beschriftet. Leider sind diese nicht grifffest. Deshalb befestigte Reiner das fertige Modell auf das beiliegende Geländeteil.

 

Einen Ausflug in den großen Maßstab 1:24 hat er mit seinem zweiten Mitbringsel vor:Ein Porsche 955 von Transkit aus Russland. Reiner hat sein Modell direkt beim Hersteller bestellt und  lobte dessen Geschäftsgebaren. Von der guten Verarbeitung des Resins konnten wir uns überzeugen. Der Bausatz hat den Tamya Kit als Vorbild und nimmt auch in der Bauanleitung auf diesen Bezug. Allerdings hat die Qualität auch ihren Preis: 130 Euro  hat Reiner für diese Rarität bezahlt.

 

Robert zeigte uns die Fortschritte seiner beiden FW190 D in 1:48. Er möchte jetzt Flugzeuge der Platzschutzstaffeln darstellen. Die Me262 Verbände hatten Verluste durch alliierte Jäger, die an ihren Flugplätzen lauerten. Die schnellen Jets brauchten für Start und Landung lange Betonbahnen und einige Zeit bis sie die Abhebgeschwindigkeit  erreichten und in die Luft kamen. Dabei waren sie für die eigentlich  langsameren Propellerjäger der Alliierten leichte Beute. Auch starke Flak-Verbände rund um die Fliegerhorste brachten keine Besserung. Deshalb stellten die Kommandeure Platzschutzstaffeln zusammen, die mit modernen FW190D ausgerüstet waren und  die die Düsenjäger in dieser kritischen Phase  schützen sollten. Legendär wurde der Sachsenberg Schwarm des  JV44, der wegen seiner bunten Markierung auch „Papageien Staffel“ genannt wurde. Die Flugzeuge wurden auf der Unterseite Rot mit weißen Streifen angemalt, damit die eigene Flak sie rechtzeitig erkannte. 4 solche Flugzeuge sind dokumentiert, 3 FW190 D-9 und eine D-11. Daneben übernahmen FW190 D-11 der Verbandführerschule des Generals der Jagdflieger, die in Bad Wörishofen, Bayern stationiert war, den Platzschutz.

Robert hat bereits vor der Montage viele Teile der beiden Eduard Modelle der Focke Wulf 190 D lackiert: Die Unterseiten der D-11 sind Rot und erhielten die  weißen Streifen. Eduard legt hier keine Decals, sondern Abklebestreifen bei. Die Unterseiten müssen erst weiß lackiert werden, dann die Streifen abgeklebt und schließlich rot  bemalt werden. Auch die Oberseiten- und Flecktarnung der Rümpfe ist bereits aufgebracht. Wir sind auf den Fortgang der Arbeiten gespannt. Vor allem weil älteren  Eduard Bausätzen der Ruf vorausgeht, nicht besonders passgenau zu sein. Spachteln und Schleifen würde die Lackierung sicher beschädigen. Robert hat an den beiden  FW190 seine neue Hansa 281 Airbrush ausprobiert. Das Resultat kann sich sehen lassen. Auch die Handhabung der neuen Pistole hat Robert überzeugt.

 

Seinen beiden Piloten hat er jetzt einen fahrbaren Untersatz spendiert. Sein Citroen von Tamya soll mit auf das Diorama. An diesem Fahrzeug hat er ein neues Alterungsmittel ausprobiert: „Light Brown“ aus Adam Wilders Serie scheint ihm ein ideales Mittel um Verschmutzung im Unterbodenbereich darzustellen. Es kann mit dem Pinsel gestrichen oder getupft werden.

 

Da Revell seine gute MiG 21 F-13 in 1:72 wieder aufgelegt hat, brachte Ernst eine solche MiG in fortgeschrittenem Bauzustand mit. Die MiG21 ist mit über 18 000 gebauten Exemplaren das meistgebauteste Flugzeug der Neuzeit. Über 50 Luftwaffen hatten den eleganten Jet im Einsatz. Weil Anfang der 60er Jahre  die BRD und andere NATO Staaten ihre Luftwaffen mit der F 104 Starfighter ausrüsteten, erhielten die Staaten des WarschauerPaktes ziemlich schnell MiG 21, das damals modernste Flugzeug der UdSSR. Aber auch die Staaten des mittleren Ostens, Kuba, Indien, China und Vietnam, sowie einige blockfreie Staaten Afrikas wurden mit  diesem Flugzeug ausgerüstet.

Der Bausatz erschien 2004 und wurde damals als beste MiG21 F gefeiert. Allerdings verschwand er irgendwann aus den Regalen. 2015 hat Revell den Bausatz unverändert wieder herausgebracht. Lediglich das Deckelbild wurde verändert. Statt der Maschine Siegmund Jähns zieren jetzt 2 sowjetische MiGs den Karton, die gerade eine RB-66 der USAF in Brand geschossen haben. Während des Kalten Krieges gab es solche Zwischenfälle. Unwahrscheinlich ist, dass die MiGs für einen solchen Abfangeinsatz mit Luft-Boden Raketen ausgerüstet waren. Ansonsten  sieht man dem Bausatz sein Alter nicht an: Keine „Fischhäute“oder Sinkstellen sind vorhanden. Gut detailliert mit versenkten Gravuren, maßhaltig und passgenau stellt sich der Kit immer noch dar. Lediglich der Einlaufkonus wurde von einigen Spezialisten kritisiert. Daraufhin brachte Schatton in Zusammenarbeit mit dem IPMS einen Metall-Zurüstsatz heraus, der im mitgebrachten Modell nicht verbaut wurde. Inzwischen gibt es aucdh einen Resin Einlauf von Quickboost (QB 72012).  Außerdem entzündete sich Kritik an den Decals. Nur 2 Flugzeuge sind darstellbar: Natürlich die MiG , die Sigmund Jähns, der erste deutsche Kosmonaut,  zwischen 1963 und 1965 bei den LSK/NVA geflogen haben soll –dabei sind die DDR Hoheitszeichen für diesen Zeitraum falsch (Revells Hoheitszeichen entsprechen der „Sockelmaschine“ vor Jähns Geburtshaus und nicht der Lackierung in den 60ern.)- und eine sowjetische des 32. Garde-Luftverteidigungsregiments 1961. Die Erstausgabe bot mehr Alternativen (2X LSK/NVA, 3X Finnland, 1X UdSSR). Trotzdem ist Ernst froh, dass Revell diesen  guten Kit neu aufgelegt hat.

 

Hans hatte wieder ein Kleinkunstwerk dabei: Der KHD (Magirus) S330 von Artmaster in 1:87 passt fast in eine Streichholzschachtel. Er ist aus der Plastikserie des ansonsten für Resin-Bausätze bekannten Herstellers. Natürlich hat Hans das Modell gesupert. Nur mit viel Mühe kann man die verbesserten,  zugefügten Innendetails erkennen. Auch die Lenkung wurde eingeschlagen. Regenrinnen an der Fahrerkabine hat Hans mit gezogenen Plastikfäden dargestellt. Am Schluß wurde das Modell gekonnt lackiert und gealtert. Das große Vorbild wurde übrigens ab 1939 produziwrt und lag in der gleichen Klasse wie der Opel Blitz.

 

Stefans Fortschritte bei seinen Porsche kamen angesichts der späten Stunde nicht mehr zur Sprache. Sie sind inzwischen teilweise grundiert und präsentieren sich grau statt leuchtorange.